Hinweise zum richtigen Heizen von Wohnhäusern

Thermostat einer Heizung auf Stufe 3

 

Gerade in Zeiten von rasant steigenden Energiekosten ist es wichtig, effizient zu heizen und einem möglichen, vermeidbaren Energieverlust vorzubeugen. Bereits im letzten Jahr gab es vielerorts eine deutliche Erhöhung der Heizkosten - durch die politischen Spannungen mit Russland wird es in diesem Jahr weitere, drastische Erhöhungen geben. Umso wichtiger wird es, jetzt den richtigen Umgang mit der Heizenergie zu erlernen und anzuwenden. Einige Grundlagen und Tipps zum richtigen Heizen möchten wir Ihnen in diesem Artikel erläutern.

 

Die richtigen Temperaturen

Viele Menschen heizen zu stark oder schalten die Heizung ganz aus, wenn sie das Haus verlassen. In dem einen Fall werden Ressourcen verschwendet, in dem anderen droht eine Unterkühlung der Räume, mit einhergehendem Risiko für die Bildung von Schimmel.

Tagsüber liegt die ideale Raumtemperatur für Wohn- und Kinderzimmer bei ca. 20°C. Bei herkömmlichen Thermostaten entspricht dies der Stufe 3. Im Schlafzimmer reichen hingegen 16-18 Grad für einen erholsamen Schlaf. Aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit sollte das Badezimmer, nebst regelmäßiger Lüftung, bei 20-23 Grad gehalten werden.

Nachts, oder bei längerer Abwesenheit sollten die Temperaturen 16-17 Grad nicht unterschreiten, um die beschriebene Raumunterkühlung zu vermeiden. Wenn diese Temperatur nicht unterschritten wird, kann die Heizung nachts ausgestellt werden, um entsprechende Kosten zu sparen. Dabei ist es ratsam, auch bei ungenutzten Räumen die Jalousien und Rollläden geschlossen zu halten, um den Wärmeverlust am Fenster bis zu 20% zu reduzieren. Weiterhin ist es sinnvoll, die Heizung bereits etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen herunterzuregeln oder auszustellen, da diese noch ausreichend nachheizen.

 

Ab wann sollte geheizt werden?

Die übliche Heizperiode liegt zwischen Oktober und April, sofern kein abweichender Zeitraum im Mietvertrag definiert wurde. Mietrechtlich gilt, dass in dieser Zeit eine Raumtemperatur von 20 Grad erreicht werden muss.
Einen Anhaltspunkt bieten die Außentemperaturen: Fallen diese unter 16 Grad, oder länger als 2 Tage auf 18 Grad, muss der Vermieter die Heizung einschalten.

 

Richtig Lüften, um Heizenergie zu sparen

Die Fenster sollten im Winter nicht auf Kipp gehalten werden. In dieser Stellung findet zu wenig Luftaustausch statt - bis ein Raum mit gekipptem Fenster ausreichend gelüftet ist, kann rund eine Stunde vergehen. In dieser Zeit geht viel Heizenergie verloren und die Wände kühlen aus, was wiederum Schimmel begünstigt. Stattdessen sollte ein Fenster mehrmals am Tag für 5-10 Minuten komplett geöffnet werden, um einen schnellen Luftaustausch zu erzielen, ohne die Wohnung zu weit runterzukühlen. Zumindest zwei mal am Tag, morgens und abends, sollten Sie trotz kühler Außentemperaturen stoßlüften. Wenn sichtbar Wasser am Fenster kondensiert, sollten Sie dies auch zwischendurch umsetzen - bei mehreren Personen im Raum oder erhöhter Feuchtigkeit durch das Baden, Wäschetrocknen oder Kochen können 5-10 Lüftungen am Tag sinnvoll sein.

 

Heizkörper nicht blockieren

Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder Vorhänge blockiert werden, damit die Wärme gut verteilt und ein ungehinderter Luftaustausch gewährleistet ist. Stellen Sie daher sicher, dass die Heizkörper nicht abgedeckt oder eingeklemmt werden. Auch der Zugang zu den Heizungsventilen sollte nicht behindert werden, damit Sie die Temperaturen je nach Bedarf anpassen können.

Unser Tipp: Liegt der Heizkörper an einer schlecht isolierten Außenwand, geht ein großer Teil der Heizenergie direkt an der Wand verloren. Dies lässt sich mit Isolierfolien oder Dämmplatten verhindern, welche sich zwischen dem Heizkörper und der Wand positionieren lassen. Dadurch wird die Wärme reflektiert und in den Raum geleitet, was die Effizienz erheblich verbessert.

 

Heizkörper entlüften

Damit die Heizkörper optimal arbeiten können, sollten Sie diese regelmäßig entlüften. Dies ist notwendig, da sich über die Zeit Luftblasen in den Heizkörpern anstauen können, was deren Effizienz verringert. Erkennbar wird es daran, dass der Heizkörper blubbert oder nicht mehr richtig warm wird, was meist nach der Heizpause im Sommer der Fall ist. Die meisten Heizkörper sind mit einem Entlüftungsventil ausgestattet, sodass die Mieter die Entlüftung selbst vornehmen können. Ist das nicht der Fall, erfolgt die Entlüftung meist automatisch über die Heizanlage. Fragen Sie im Zweifel Ihren Vermieter oder Ihren Hausmeister.

 

Die richtige Kleidung

Niemand soll im Winter frieren, jedoch ist es sinnvoll, bei niedrigen Temperaturen die Heizung etwas zurückzudrehen und sich stattdessen dicker anzuziehen. Zum einen ist es schonend für die Umwelt und zum anderen können Sie so auch Kosten sparen. Auch für die Gesundheit ist es förderlich, sich nicht zu stark beheizter, trockener Luft auszusetzen, denn diese begünstigt das Austrocknen der Atemwege, was Sie anfälliger für Keime und Viren macht. Auch der Haut kann zu trockene Luft Probleme bereiten. Wenn Sie trockene Lippen oder Nasenschleimhäute bemerken, kann dies auf übermäßiges Heizen hindeuten.